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Das Ishikawa-Diagramm kennt viele Namen: Fischgrät-Diagramm, Ursache-Wirkungs-Diagramm, Fehlerbaum-Diagramm oder englisch Cause and Effect Diagram. Letztlich beschreiben alle Begriffe ein und dieselbe Technik. Optisch sieht das Diagramm aus, wie ein Fisch. Daher auch das Synonym „Fischgrät-Diagramm“.

Die Methode wird im Rahmen von Istanalysen eingesetzt, um Problemursachen systematisch zu erarbeiten. Alternativ kann das Ishikawa-Diagramm auch bei Prozessanalysen genutzt werden. Ich konzentriere mich hier aber auf die Problemanalyse.

Sicherlich ist es auch für dich nicht unbekannt: in der täglichen Arbeit und vor allem in Projekten wirst du auf immer neue Probleme (Herausforderungen) stoßen. Häufig sind diese Probleme sehr vielschichtig. Daher versuchen wir mit Hilfe des Ishikawa-Diagramms möglichst viele Problemursachen zu identifizieren und diese entsprechend zu visualisieren.

Ishikawa-Diagramm Schritt für Schritt erstellen

Die Umsetzung ist sehr einfach in fünf Schritten möglich.

Schritt 1: Bereite das Diagramm vor

Zeichne zunächst das grobe Gerüst für das Ishikawa-Diagramm. Ein Beispiel findest du hier im beigefügten Bild. Schreibe die Problemstellung an das Ende des Pfeils (also an den Kopf des Fisches). Beschreibe das Problem dabei so genau wie möglich. Zum Beispiel: die Kundenzufriedenheit in einem Team ist innerhalb von 2 Monaten um 30% gesunken.

In der Praxis empfiehlt sich die Nutzung einer möglichst großen Fläche (Beamer, Whiteboard). Flipcharts sind nur bedingt empfehlenswert. Das gilt vor allem, wenn die Analyse durch ein Team stattfindet.

Ishikawa-Diagramm

Schritt 2: Lege die Haupteinflussgrößen fest

Ursprünglich sieht die Methode 6 Ursachenklassen vor (die 6 M’s): Mensch, Material, Mitwelt, Maschine, Management, Methode. Letztlich haben sich diese bewährt, sind aber durchaus variabel. Wichtig ist, falls das Ishikawa-Diagramm im Rahmen von Gruppenarbeiten genutzt wird, dass Einigkeit über diese Klassen besteht. Ich selbst nehme die oben genannten sechs.

Schritt 3: Sammle Ursachen

Als nächstes geht es darum, möglichst viele Ursachen unter den jeweiligen Klassen zu finden. Das funktioniert wie beim Brainstorming. Eine Bewertung findet also hier noch nicht statt. Masse generieren ist das Ziel. Dabei kannst du und sollst du auch gleich in Haupt- und Nebenursachen teilen. In der Praxis sind auch weitere Verästelungen möglich, so lange die Übersichtlichkeit gewahrt bleibt.

Beispielsweise könnte unter der Haupteinflussgröße „Mensch“ nun die Ursache (also ein Pfeil): „hohe Personalfluktuation“ mit der Nebenursache (also ein kleinerer Pfeil) „zu viel Zeitdruck im Team“ aufgenommen werden.

Im Rahmen einer Gruppenarbeit musst du als Moderator mit Fragen helfen, möglichst viele Ursachen zu sammeln. Frage dazu immer wieder „warum“ (siehe auch 5-Why-Methode).

Neben dem Brainstorming können natürlich andere Kreativitätstechniken zum Einsatz kommen.

Ist die Gruppe sicher, dass es keine weiteren Ansätze gibt, ist das Sammeln abgeschlossen.

Schritt 4: Bewerte und ordne ein

Die Bewertung / Einordnung der Ursachen ist die schwierigste Übung. Es gilt nun die relevantesten Problemtreiber herauszufinden. Einfacher gesagt als getan, weil an dieser Stelle der möglicherweise unbekannte Problemtreiber nicht aus der Betrachtung fallen soll.

Hierzu hat es sich deshalb bewährt, durch die Teilnehmer des Workshops (wenn es sich hier um eine Gruppenarbeit handelt) Punkte vergeben zu lassen. So könnte zum Beispiel jeder Teilnehmer 5 Punkte bekommen, die auf die Ursachen verteilt werden. Daraus lassen sich Häufungen erkennen. Die Hauptursache ist die Ursache mit den meisten Punkten.

Entschieden werden muss an dieser Stelle, ob nur eine Hauptursache identifiziert werden soll oder zum Beispiel dir TOP3-Ursachen. Übrigens: dadurch, dass sowohl Ursachen als auch Punkte für alle visualisiert werden, prägt sich das Ergebnis sehr gut ein.

Schritt 5: Werte aus

Macht das Ergebnis Sinn? Sehr gut. Dann kannst du dich noch einmal an die Priorisierung machen (ABC-Analyse). Für die einzelnen Problemursachen sollten ja nach Priorität Maßnahmen abgeleitet werden und in einem Maßnahmenplan abgeleitet werden.

Fazit zum Ishikawa-Diagramm

Das Ishikawa-Diagramm bietet eine sehr gute Möglichkeit, um Problemursachen systematisch zu ermitteln. Dabei eignet es sich vor allem für die Arbeit in Gruppen. Die Methode ist dabei sehr einfach und kann schnell gelernt werden. Der Aufwand ist gering. Bei zu komplexen Problemstellungen kann das Ishikawa-Diagramm aber schnell unübersichtlich werden. Außerdem ist es schwierig, Wechselbeziehungen darzustellen.

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